EM-Sonntag, 16_6_2024

Was für eine Freude sprüht in die Welt hinaus, wenn im Endspiel die Manschaft, die Zweitplazierte wird, freudig klatscht und strahlt, weil sie den anderen den Sieg gönnt, sich mit den anderen freut und stolz ist auf die eigene Leistung ist, so weit gekommen zu sein. Das wäre eine Ode an die Freude, die die Kraft von Beethovens Ode an die Freude haben dürfte. Das wäre tatsächlich eine Zeitenwende.

Freitag_28_6_2024

Über KI: Wir entheben unseren Geist von unserem Körper, sourcen ihn in ein digitales Netzwerk aus und lassen dieses digitales Netzwerk, das gespeist mit unserem Geist ist, Geschichten erzählen, Musik komponieren, Maschinen, Autos, Fahrzeuge, Waffen, Operationsgeräte bedienen, während wir meditieren, spazieren gehen, unseren Körper trainieren, auf das wir lange fit und jung bleiben.

EM-Samstag_29_6_2024

Kein Auto auf der Straße. Kein Mensch. Alle schauen Fußball-EM. Deutschland gegen die Schweiz. Achtelfinale.

Ich liebe diese Stille da draußen. Es ist als atmet die Natur auf, lässt ihre Anspannung los, nimmt sich den Raum, der ihr gehört. Es ist ein bischen wie am Heiligen Abend.

Doch nicht: Jemand fängt an Rasen zu mähen. Ein Landwirt fährt mit seinem Bulli raus.

Sonntag_30_6_2024

Ungefragt bekomme ich täglich algorithmengenerierte Hinweise in mein Postfach, dass es jetzt neue Angebote gibt, die mir gefallen könnten, dass ich etwas bewerten soll und und und … DAS IST FREIHEITSBERAUBUNG!!!! Ich will diese Dinge nicht in meinem Postfach! Ich bin ein freier Mensch!

Freitag_12_7_2024

Ein Moment der Schönheit: Vorm Café am Rande des Marktplatzes unter einem Sonnenschirm sitzen, auf den Regen rieselt und die Menschen beobachten, die über den Marktplatz gehen: Die Bedienung aus dem Café gegenüber, die ein Tablett, auf dem ein Teller mit Käsekuchen und eine Tasse Cappuccino platziert ist, in das Wäschegeschäft Grabmaier trägt, dass es seit Jahrhunderten in diesem alten Haus mit seinem hellgrün und weiß angestrichenen Balkonbrüstungen gibt, und der Inhaberin bringt. Ich möchte hier am Rande des Marktplatzes, der umgeben von jahrhundertealten mittlerweile denkmalgeschützten Geschäfts- und Bürgerhäusern, sitzen und all die Ängste, die das Weltgeschehen mit sich bringt, vorbeiziehen lassen. Jahr für Jahr hier sitzen, als wäre ich ein Baum oder so ein altes Haus, dem Regen lauschen, der auf den Sonneschirm rieselt, diesem geschäftigen Treiben zusehen. Diesem Frieden des Alltags. In dem sich nichts verändert, außer das Gewand der Frauen, Männer, der Kinder, das Antlitz der Häuser, die einen neuen Fassadenanstrich erhalten oder eine neue Balkonbrüstung von Schreinerhand gefertigt, die für die nächsten 100 Jahre hält. Vorbereitung auf den nächsten Frieden.