„vielleicht leicht“ (Roman)

Verlag Edition 8 Zürich, März 2020, 176 Seiten, auch als eBook erhältlich (amazon)

ISBN-10: 385990390X
ISBN-13: 978-3859903906 

Die meisten Menschen wünschen sich ein leichtes Leben und dafür strengen sie sich mächtig an. So auch Susan L., Staranwältin, Ehefrau, Mutter, Jazztrompeterin, die von ihrem Leben sagt: Ich bin auf der Überholspur unterwegs.

Auf dieser verunglückt Susan L., die zudem von einer bisher nicht sichtbaren fortschreitenden neurologischen Krankheit betroffen ist. Unfall und Krankheit katapultieren sie aus ihrem bisherigen Leben. Die Landung ist hart: Rollstuhl, Pflegeheim, Abhängigkeit von Pflegepersonen. Familie, Kollegen und Freunde tauchen in diesem Leben nicht mehr auf.

Susan wird in einer bis ins Detail strukturierten Behandlungspflege zum Objekt. Wer Susan L. ist – das wissen andere. Was von ihr bekannt ist, stammt aus Anamnesen, Arztbriefen oder dem, was Pflegepersonen über sie sagen. Susan baut eine unsichtbare Mauer um sich auf, die auf die anderen wie ein groteskes Spiel wirkt: abweisend, hart, bitterböse. Hinter dieser Mauer durchlebt Susan Ambivalenzen, Zorn, Einsamkeit. Wie sich befreien? Sterben? Dazu benötigt sie Hilfe, die ihr von Pflegepersonen in einem Pflegeheim nicht gegeben werden kann. Sie trifft von allen alleingelassen eine Entscheidung, die viel Mut erfordert und die Menschen im Pflegeheim zutiefst verstört.

Der Roman handelt im Raum von existenziellen Grenzsituationen. Er zeigt wie vielfältig Mitmenschlichkeit durch individuelle Wertemuster schimmert und er erzählt von der großen Strahlkraft menschlichen Lebens, das sich den Tod zum Gefährten holt, ebenso wie von Verwundbarkeit und Einsamkeit, wenn wir Menschen zu Objekten degradieren.

"Über begleiteten Suizid finden zurzeit viele Diskussionen statt. Ein Beitrag dazu ist das Buch von Gesina Stärz." Birgit Keller | P.S. Züricher Wochenzeitung | 15.1.2021

 

Sterbehilfe
„Über begleiteten Suizid finden zurzeit viele Diskussionen statt. Ein Beitrag dazu ist das Buch von Gesina Stärz. Sie beschreibt den Sterbewunsch von Susan L. Diese lebt nach einem Autounfall und den Folgen einer fortschreitenden neurologischen Krankheit in einem Pflegeheim. Sie ist «ein zu pflegendes Objekt geworden». Vor dem Unfall war sie eine erfolgreiche Anwältin.
Susan ist ein schwieriger ‹Pflegefall›. Sie geniesst die Hilflosigkeit einiger Pflegepersonen, verweigert Anteilnahme und Nähe. Ihr Wunsch ist klar: Sie will nicht mehr leben, fordert ihr Recht, selbstbestimmt zu sterben.
Was bedeutet der Sterbewunsch nicht nur für die Kranke, sondern auch für die Pflegenden? Die Autorin beschreibt, was die verschiedenen Personen denken. Besonders schwer fällt es der Heimleiterin, Susan gehen zu lassen.
Der Antrag auf Natrium-Pentobarbital wird von der Behörde abgelehnt. Als die gesetzliche Betreuerin diesen Bescheid erhält, ist Susan bereits tot, sie hat den Weg des Sterbefastens gewählt.“  Birgit Keller, P.S. Züricher Wochenzeitung, 15.1.2021

 

"Durch Gesa Tore gespiegelt erlebt der Leser die Ambivalenz..." Martin Schönemann | www.literaturkritik.de | April 2020

„Durch Gesa Tore gespiegelt erlebt der Leser die Ambivalenz des Geschehens: Mit ihr lernen wir Susans Entschluss als eine souveräne und bewundernswert konsequente zu respektieren, wir erleben aber auch, wie viel Gewalt und Rücksichtslosigkeit gegen sich selbst wie gegen andere in solch einer Entscheidung steckt. Diesen Widerspruch einmal so intensiv erlebbar zu machen, darin liegt die Stärke von Gesina Stärz‘ Roman.“ Martin Schönemann, www.literaturkritik.de, April 2020

 

"Ich habe das 170 Seiten umfassende Buch an einem Tag gelesen. Es hat mich nicht losgelassen." Monika Ziegler, www.kulturvision-aktuell.de, März 2020

„Das Buch ist in all seiner Sachlichkeit, Klarheit und bar jeder Sentimentalität ein leidenschaftliches Plädoyer für die Würde des Menschen und für Mitgefühl insbesondere in Grenzsituationen. Es lässt den Leser nicht los, bis er auf der letzten Seite des Lebens angekommen ist.“ Dr. Monika Ziegler
Mitgefühl in Grenzsituationen | Ein Beitrag von Dr. Monika Ziegler | kulturvision-aktuell.de | März 2020