?Montag, 21. September 2020

Am Tegernsee. Trübes Herbstlicht. Dramatische Wolken. Zwischendurch Sonne. Eine Gruppe junger Männer und Frauen. Sie überlegen, ob sie in den See gehen. Sie gehen, steigen über eine Leiter vom Bootssteg ins Wasser. Jammern. Prusten. Eine ältere Frau. Durchtrainiert. Gleitet ohne zu zögern von der Leiter ins Wasser, schwimmt auf den See hinaus. Ein athletischer Mann, mittlere Jahre, Typ Orthopäde gleitet ins Wasser, bleibt zwanzig Minuten neben der Leiter stehen. Wasser reicht ihm bis zur Schulter. Ich laufe über die Steine am Ufer in das Wasser. Mattes Licht flimmert auf der Wasseroberfläche. In dieses Flimmern hineinschwimmen. In den Herbst hineinschwimmen.

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Freitag, 29. Januar 2021

Ich sehne mich nach den Geschichten am Anfang der Menscheit. Wir haben uns schon immer Geschichten erzählt. Daraus besteht menschliches Leben. Aus Geschichten. Das ist das Wesen menschlichen Lebens. Die Geschichte der alltäglichen Mühsal, der verlorenen Liebe, der Politik, der Wissenschaft … Wir sind zuweilen in unseren Geschichten gefangen. Die Kunst ist es auszubrechen und immer neue Geschichten zu erzählen. Darum geht es letztlich. Und nicht darum Schriftsteller oder Schriftstellerin zu sein.

Samstag, 30. Januar 2021

„Woran arbeitest du gerade? An einem neuen Roman?“

„Ich denke übers Töten nach. Seit Monaten schon.“

„Wie?“

„Mhm, zu früh, um darüber zu sprechen.“