Mittwoch 27.Juni 2018
WM Vorrundenspiel Deutschland gegen Südkorea, 16 Uhr im HdF mit den Bewohnern angesehen. Niederlage. Lustige Kommentare während des Spiels. Neuer Favorit die kroatische Nationalmannschaft, wegen der Kolleginnen und Kollegen aus Kroatien. Die freuen sich, das wir uns freuen … Interessante Erfahrung eine Fußball WM, ohne dass das eigene Land dabei ist. Es gibt viele andere Länder …
Samstag. 30. Juni 2018
Getanzt mit dem Bruder. Auf unsere Champagnerfeten und unser geiles Leben. Die Musik war bis zu den Gräbern der Eltern zu hören. Persönlich alles. Wir wissen, was wir meinen.
Sonntag, 1. Juli 2018
Bei M. in Dresden. Sie erwartet uns in ihrer kleinen Manufaktur in der sie Bienwachstücher herstellt. Alternative zur Plastikverpackung. M. steht auf Betonboden, an den Wänden Kunst von P. In der Mitte die Arbeitsplatte, die Tücher. Sie ist angefüllt mit einer erwartungsvollen Unruhe auf das Kommende und präzise und flink im Marketingdenken. Wir spazieren zur Elbe. Breite Flusslandschaft mit Booten und am Ufer ein Biergarten. In der Ferne an der Flußbiegung die barocke Sillhoute der Stadt.
Freitag, 6. Juli 2018
Grauer Himmel, warmer Regen. Den ganzen Tag. Eingekauft für ein Abendessen mit B. und E. In dem Café gesessen, das ich vor einigen Wochen kritisch bewertete. Ist unser Stammcafé. Karottenkokossuppe gegessen, Kaffee getrunken, Alberto Moravia gelesen.
Der italienische Schriftsteller – das neue Jahrtausend hat er nicht mehr erlebt – hat 1961 Claudia Cardinale zu sich nach Hause eingeladen und sie gebeten sich selbst wie einen Gegenstand im Raum zu beschreiben. Ein Gespräch entwickelte sich, mit präzisen Nachfragen. Erinnert an die Dialoge von Sokrates.
Interessant was Moravia zum Schlaf sagt. Wir liegen nur, wenn wir krank oder tot sind, oder eben schlafen. Schlafen sei ein Verschwinden von der Welt. Wenn wir uns auskleiden, legen wir all das ab, was wir am Tag sind. Wir legen unsere Kultur ab. So schreibt Moravia.